Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

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Lex
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Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Lex » So 6. Jun 2010, 23:00

Die Expedition der Maschinisten-Gilde war vorüber. Sie hatten verloren.
Dem finalen Ansturm der Chaostruppen konnten sie nichts mehr entgegensetzen. Bevor das Warp-Tor geöffnet wurde, hatten sie alle ihr Heil in der Flucht gesucht. Im Basislager sollte nun beraten werden, wie man weiter vorgehen könnte.

Doch das war nun nicht mehr das Problem von Lex. Sie hatte andere Dinge, um die sie sich jetzt kümmern musste. Zwar spürte sie, wie die Auswirkungen der chaotischen Energie etwas nachließen. Ihr Hauptproblem blieb jedoch weiter bestehen. Die Stirn war bandagiert und der rechte Arm war unförmig und dick eingebunden. Glücklicherweise war sie wieder kräftig genug, diese Reise anzutreten. Aurelius begleitete Lex zur Akademie von Silberfels, wo sie hofften, das Problem endgültig lösen zu können.

Noch hatten sie eine lange Reise vor sich. Sie begaben sich zunächst zur Küste des Drachenmeeres, um von dort aus mit einer Handelskogge weiter nach Norden zu reisen, bis sie irgendwann in Freihafen ankommen würden. Dort wurden sie schon von Mac erwartet.
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Mac von Eiver
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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Mac von Eiver » Mi 9. Jun 2010, 21:09

Nevenburg in den Mittellanden am Drachenmeer

Es ist ein sonniger Tag, das Meer glänzt und die Möven krächzen über der Hafenanlage.
Geschäftiges Treiben herrscht hier; Schiffe werde be- und entlanden, Waren und Passagiere an- und weggekarrt.
Lex und Aurelius suchen sich ihren Weg durch die Menge an Seeleuten und Hafenarbeiten, auf der Suche nach einen Schiff, einem ganz bestimmten Schiff.
"Ja, es liegt ein Schiff im Hafen, welches heute noch mit der Flut nach Silberfels ausläuft. Die Lemura unter der Flagge von Silberfels. Sie liegt am Kai 5" hatte der Hafenmeister ihnen auf ihre Anfrage mitgeteilt.
Die Flut würde bald da sein, also war Eile geboten, wenn überhaupt für sie Platz auf diesem Schiff war.

Als sie schließlich Kai 5 erreicht hatten fanden sie recht schnell die Lemura. Sie war kein großes Schiff, vielleicht 20 auf 6 Schritt, mit geringen Tiefgang und einem schmalen Bug. Zwei Masten mit jeweils Doppelsegel sprachen dafür, daß es sich um ein schnelles Schiff handelte, daß wohl für Kurierfahrten Verwendung fand.
Die Gallionsfigur war ein Fischartiges Wesen mit einer Art Lanze und auf der Seite stand in goldenen Lettern W.S.S.T.A.SF Lemura.
Zahlreiche Hafenarbeiter brachten über eine Laufblanke Kisten, Fässer und Ballen an Bord, während ein Bootsmann mit einer Liste scheinbar die Vollständigkeit der Fracht überprüfte.

Aurelius nickte in Richtung des Bootsmann und meinte "Das wird wohl der Mann sein, der uns sagen kann, ob sie uns mitnehmen oder ob wir uns ein anderes Schiff suchen müssen. Dann frag mal gleich"
Zuletzt geändert von Mac von Eiver am Fr 11. Jun 2010, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Lex » Fr 11. Jun 2010, 00:52

Dank des Verhandlungsgeschicks von Aurelius konnten sie eine beinahe günstige Passage erstehen und gingen sogleich an Bord der "Lemura". Ihre Kajüte war klein, aber sie hatten zumindest Privatsphäre, wofür Lex besonders dankbar war.

Des Nachts lag sie oft wach. Die Schmerzen hatten mit der Zeit nachgelassen und waren irgendwann ganz verschwunden.
Dennoch war es ein seltsames Gefühl. Der rechte Arm verfügte über keine nennenswerte Feinmotorik und die Muskulatur war schwach, als würde er von einem Knochenbruch genesen. Sie versuchte, den Arm möglichst wenig zu benutzen, um sich nicht daran zu gewöhnen. Manchmal jedoch bewegte sie ihn ganz automatisch und unterbewusst, schließlich war sie Rechtshänderin. Dann machten ihr das Seil und die Bandagen wieder schlagartig klar, was geschehen war.
Den Verband an der Stirn ließ sie an seinem Platz. Manchmal glaubte sie, bunte Schlieren zu sehen, aber wenn sie sich darauf konzentrierte, waren sie weg.
Gelegentlich war sie versucht, das kleine Kästchen zu öffnen, um aus eigener Kraft etwas zu ändern. Doch sie wusste, wie Aurelius darauf reagieren würde und sie hatte definitiv keine Lust, als Fischfutter zu enden.

Lex zweifelte nicht daran, daß irgendjemand in der Lage sein würde, ihr zu helfen. Zumindest früher oder später würde sich ein Weg finden lassen.
Was sie am meisten störte, war die Tatsache, daß ihr eigentliches Vorhaben, die Verschwörung von Veneron aufzudecken, immer wieder hinausgezögert wurde. Schon lange hatte sie keinen Kontakt mehr zu Alachius gehabt. Doch sie hatte sich geschworen, dies zu Ende zu bringen. Karmurnurtris... Wie oft grübelte sie über dieses Wort nach, ohne einen Geistesblitz zu haben oder eine Spur zu finden. Zahlreiche Bibliotheken hatte sie durchstöbert. Auch vor fragwürdigen Wesen war sie dabei nicht zurückgeschreckt, wie zum Beispiel dieser Apokentis, der sich selbst "Pharao" nannte. Wo sollte sie nur einen Ansatz finden? Sie versuchte, sich mit der rechten Hand den Kopf zu kratzen, ließ sie wieder sinken und nahm die linke.

Die Schiffsmannschaft beließen sie in dem Glauben, Lex sei verletzt. Deren neugierige Blicke nahm sie schon gar nicht mehr war. Hoffentlich würden sie bald in Freihafen ankommen!
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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Mac von Eiver » Fr 11. Jun 2010, 17:05

Es war die zweite Nacht an Bord der Lemura, Lex lag wach und dachte über die letzten zwei Tage nach.
Viele Eindrück und Dinge fielen ihr erst jetzt ein und auf, wo der Schmerz aufgehört hatte.

Sie hatte sich und Aurelius dem Bootsmann vorgestellt und nach eine Überfahrt nach Silberfels gefragt.
Der Bootsmann hatte auf seiner Liste nachgeschaut und gemeint:
"A...A.. Au... Aurelius... ich hab ihr keinen Aurelius auf meine Liste"
Da hatte sich Aurelius gleich eingeschalten und dem Bootsmann erklärt, daß er diese wunderschöne Dame begleiten und Beschützen würde und, daß er und sie nach Silberfels wollen, am besten in einer Kajüte nur für sie Beide.
Aurelius hatte so geschickt mit dem Worten auf den Mann eingeredet, daß dieser am Ende nur noch sagen konnte "Geht in Ordnung" und scheinbar mit ein paar Münzen zufrieden war.
"Aber...." dachte Lex bei sich "er sagte nur, er hätte keinen Aurelius auf der Liste, von einer Lex hat er nichts gesagt. Aber das ist unsinnig, Mac konnte weder wissen auf welches Schiff wir gehen, noch wo wir auf ein Schiff steigen. Aber er könnte ja Nachricht an ALLE Schiffe nach Silberfels geschickt haben..."
Aber da waren noch mehrere Merkwürdigkeiten; so z.B. das fehlen eines Kapitäns. Auf die Frage, wer und wo den der Kaptiän der Lemura sei, wurde ihnen gesagt "Zu der kommen wir noch" und damit wurde es auch schon belassen.
Ebenso, daß der Bootsmann, als er Lex Bandagen gesehen hatte, zu ihr meinte "Sobald wir da sind, sollte sich der Bordarzt mal eure Wunden anschauen". Lex hatte dies abgelehnt und der Bootsmann entgegnete nur "Na, ich habt ja noch paar Tage Zeit es euch zu überlegen"

An Bord der Lemura gab es noch sieben weitere Passagiere:
Die Venzula-Brüder: Drei Söldner, welche ständig in Waffen und Rüstung waren. Bis darauf, daß sie nach Silberfels wollten um dort als Söldner zu arbeiten, hatten sie nicht viel preis gegeben.
Boris Haunstetten: Ein Junge von vielleicht siebzehn Sommer. Er war der Sohn eines reichen Händlers und sollte auf Silberfels Mathematik, Handel und andere nützliche Dinge erlernen um das Familienunternehmen eines Tages übernehmen zu können.
Gustav von Gernlingen: Ein Magier wie er im Buche steht. Verzierter Stab, verzierte Robe und Arrogant, wie das Volk es Adligen Magiern nachsagt. Doch er mußte wirklich etwas können, daß konnte Lex fühlen.
Die zwei letzten Passagiere hatten Aurelius und Lex nur in der ersten Nacht gesehen. Sie waren kurzzeitig an Deck gekommen, wohl um Luft zu schnappen. Selbst in der Dunkelheit hatten sie die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen gehabt, doch ihre Kleidung war von edlem Aussehen, dunkel mit Silber und Gold durchwebt, vielleicht elfischen Ursprungs.

Lex starrte in die Dunkelheit an die Kajütendecke, als es auf einmal hart an die Tür klopfte!
Aurelius stieg aus der Koje und öffnete die Tür; helles Licht strömte in die Kajüte, so hell, daß Aurelius und Lex einige Zeit brauchten sich daran zu gewöhnen.
Es war der Bootsmann mit einer Laternen, der vor der Tür stand:
"Die Herrschaften es ist soweit, Zeit zum umsteigen"

"Umsteigen......." Aurelius Hand lang an einem Dolch als er weiterfuhr ".... oder AUSTEIGEN?!"

"Umsteigen, die Herrschaften, wir haben gerade an der "Lemura" festgelegt" sagte der Bootsmann, der Aurelius griff zum Dolch scheinbar nicht bemerkt hatte.

"Aber, aber..... wir sind doch auf der Lemura!" entgegnete Lex sichtlich verwirrt.

"Aber nein, daß ist nur das Zubringerboot für den Verkehr zwischen den Hafen und dem eigentlichen Schiff. Geht an Deck, um euer Sachen kümmert sich die Mannschaft. Eilt euch bitte, der Nebel hält ja nicht ewig" und ohne weiter auf die beiden zu achten ging er weiter und klopfte an die nächste Tür.

Lex und Aurelius zogen sich schnell ihre Sachen an, wobei sich Aurelius Schwert und Schild griff, den er traute der Sache nicht, genausowenig Lex.
Als beide wenige Minuten später das Deck betraten sahen sie, daß neben ihnen ein weiteres Schiff lag, nein, nicht ein weiteres Schiff, es war das SELBE. Die selbe Gallionsfigur, der selbe Name. Beide Schiffe waren durch eine breite Planke miteinander verbunden und die Matrosen schleppten die Kisten aus dem Laderaum an Bord der zweiten Lemura.
Um beide Schiffe herum lag ein dicker Nebel, man konnte nichts durch ihn erkennen, doch schien es, als ob er nur um die Schiffe herum wie eine Glocke läge, den an Deck war die Sicht ungetrübt.
Lex und Aurelius sahen, daß die anderen Passagiere gerade über die Planke gingen, wobei Gustav von Gernlingen lauthals schimpfte, daß ein Mann seines Ranges, seinen Schlaf benötigt.
Hinter ihm, gingen... nein schlichen eher, die beiden Vermummten, jeder hatte zwei Schwert in den Scheiden stecken, doch die Hände waren an den Griffen. Sie schienen auch eher vorsichtig zu sein.

"Die Herrschaften, würdet ihr euch bitte an Bord begeben?" sagte der Bootsmann neben ihnen.

Noch immer etwas verwirrt, gingen Aurelius und Lex über die Planke auf die andere Lemura, hinter ihnen, der Rest der Mannschaft, zuletzt der Bootsmann.
An Deck der anderen Lemura angekommen blieben sie stehen und schauten sich um. Das Deck war durch Lampen hell erleuchtet, daß man den Eindruck hatte, es sei beinahe Tag und so konnte man fast jede Einzelheit gut erkennen.
Dieses Schiff glich dem anderen wie Ei dem anderen, selbst der Flicken in einem der Segel, war der selbe. Doch dieses Schiff war anders, daß konnten Aurelius und Lex deutlich spüren, es stank hier förmlich nach Magie in der Luft.
Nachdem sie sich einige Augenblicke umgesehen hatten, wurde ihre Aufmerksamkeit auf das Heck zum Steuerrad gezogen, als eine Frau in einer schwarzen Robe mit silbernen Runen darauf sich an die Brüstung stüzte. Auf dem Kopf trug sie einen Spitzhut mit blauen Edelstein darin.
Sie sprach laut und mit klarer Stimme:

"Willkommen auf dem Wasserschnellschiff der Trammeljanischen Akademie zu Silberfels. Mein Name ist Gwendura aus dem Hause Wendar, Kapitän der Lemura. Wenn sie mich ansprechen, sagen sie einfach Kaptiän oder Käpt`n. Es tut mir herzlich Leid, daß sie zu so später Stunde aus ihren Kojen geworfen wurden und umsteigen mußten, doch wollen wir mit unseren Schiffen nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen.

Ein paar Hinweise:
1. Wer sich mit meinen Seeleuten anlegt, legt sich mit mir an
2. Sollte es zu Kampfhandlungen kommen oder sehr sehr schwere Stürme heraufziehen, so bleiben sie in der Kajüte, bis man Entwarnung gibt.
3. Passagiere haben sich nur an Deck oder in den Räumlichkeiten des Passagiergangs (sie Deutet auf die Treppe, die unter ihr ins Innere des Schiffes führt, wo die Kajüten waren) aufzuhalten. Meine Kajüte (sie deutet hinter sich) und sowie das Unter- und Mannschaftsdeck (sie deutet auf eine Falltür neben der Frachtluke) sind TABU.
4. Am Ende des Passagierganges der zu den Kajüten geht befindet sich links der Speiseraum. Den ganzen Tag, je nach Zeitraum gibt es dort verschiedene Sachen zu Essen, ich denke für jeden Geschmack ist was dabei. Wer nicht mit den anderen Seeleuten und Passagieren speisen will, nimmt sich das Essen in seine Kajüte mit.
Das war es von mir, wer noch etwas wissen will, soll mich morgen darauf ansprechen. Gute Nacht und eine gute Überfahrt nach Silberfels."

Gwendura wendet sich von den Passagieren ab und ihrem Steuermann zu.
Einer der Matrosen kommt zu Lex und Aurelius, verbeugt sich knapp und meint "Folgt mir, ich bring euch zu eurer neuen Kajüte"
Beide folgen dem Matrosen die Truppen hinunter in den "Passagiergang". Hier sind die ersten Unterschiede zur ersten Lemura zu erkennen; der Gang ist wesentlich länger und führt nicht seitlich des Schiffs, sondern weiter in Richtung Heck. Er ist gut erleuchtet, links und Rechs sind im Abstand von vielleicht zwei Schritt Lampen, die ein leicht silbriges Licht von sich geben, aber scheinbar keine Wärme. Lex und Aurelius folgen dem Matrosen den Gang hinunter, vielleicht 12 Schritte an einigen Türen vorbei, bis sie schließlich vor einer Tür stehen bleiben, "AURELIUS LEX" steht dort in goldenen Lettern.
"Eure Sachen sind schon drin, eine gute Überfahrt wünsch ich euch" sagt der Matrose und geht an den Beiden vorbei wieder an Deck.

Lex und Aurelius öffnen die Tür; der Raum ist vielleicht vier auf vier Meter groß, besitzt ein Stockbett, einen großen Schrank, zwei Truhen und zwei Kommoden, auf denen jeweils eine Waschschüssel und ein Krug steht.

Lex und Aurelius blicken den Gang hinunter und dann sich gegenseitig an.
Zeitgleich sagen sie zueinander "UND WIE PASST DAS GANZE IN DIESES SCHIFF REIN?!"
Ein Ruck geht durch das Schiff und die Lemura setzt sich in Bewegung.

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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Lex » Fr 11. Jun 2010, 22:51

Als der Bootsmann klopfte, schreckte Lex hoch. Aus reiner Gewohnheit begann sie, einen Schutzkreis vorzubereiten.

Als sie das andere Schiff betraten, wandelte sich die Anspannung in Verwirrung. Wie, umsteigen? Auf ein Schiff, das genau gleich aussah und das Ganze im dichten Nebel? Wozu diese enorme Geheimhaltung? Und warum war das ganze Schiff von Magie durchdrungen?

Sie folgten den Anweisungen des Bootsmannes und gingen mit. Interessiert musterte Lex die Capitana. Bei deren Hut musste sie unwillkürlich an Mac denken und grinste. Ihre Anweisungen waren deutlich und durchaus nachvollziehbar. Lex überlegte kurz, ob sie die Aura der Capitana untersuchen sollte, entschied sich aber doch dagegen. Nur keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen...

Dann gingen Lex und Aurelius mit dem Matrosen unter Deck. Sie warfen einen Blick in die Kajüte. Dann in den Flur. Dann wieder in die Kajüte. "Hmm, vielleicht so eine Art Taschendimension, die in das Schiff integriert wurde?" überlegte Lex laut. Sie ging hinein und legte ihre Umhängetasche auf eines der Betten. Dann überprüfte sie ihr restliches Gepäck auf seine Vollständigkeit.

"So, werd mir jetzt mal das Schiff genauer anschauen. Ich will wissen, was es damit auf sich hat. Pass bitte solange auf die Tür auf, Aurelius."
Sie zog einen Schutzkreis um sich herum, reinigte sein Inneres von magischen Interferenzen und setzte sich darin auf den Boden. Sie konzentrierte sich auf die arkanen Energien in ihrem Inneren und sammelte sich. Dann öffnete sie ganz langsam und vorsichtig ihr Bewusstsein für ihre Umgebung. Sachte tastete sie sich nach außen über den Rand des Schutzkreises und versuchte, zunächst ihre unmittelbare Umgebung zu erfassen, um ihren Blick dann auf die weitere Umgebung und die Wesen darin auszudehnen.
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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Mac von Eiver » Sa 12. Jun 2010, 00:23

Langsam glitt Lex`s Bewußtsein über die, von ihr gewebten Strukturen des Schutzkreises, hinaus in den Rest der Kajüte.
Die Veränderung und das helle Licht trafen sie wie ein Schlag, doch hielt sie dem Ansturm stand und öffnete ihren Geist den neuen Strukturen.
Doch da war keine Struktur, jedenfalls nicht zu anfang. Normalerweise wurde ein magischer Raum von feinen Fäden durchwoben, wie das Netz eines Fischers, doch hier.... war nur eine leuchtende Wand.
"Das kann doch nicht sein.... wurde der ganze Raum mit Magie geflutet, daß man die Struktur nicht erkennen kann?"
Lex fokusierte sich auf einen Punkt, ballte ihr Bewußtsein zusammen um ihren Geist tiefer blicken zu lassen. Ihr war es, als ob sie wie ein Vogel aus großer Höhe auf den Boden sah, alles war eine Masse, bis sie sich herabstürzte.....
Das Konstrukt kam immer näher, was zuerst wie eine Wand ausgesehn hatte wurde zu einem fein gewebten Tuch, daß immer grobmaschiger wurde, je näher sie kam. Langsam bildete es ein Fischernetz, doch Lex wollte näher, die Fäden sehn, die Struktur in ihrer Grundform begreifen.
Immer tiefer sank sie in das Gewebe des Raumes ein, bis ein einziger Faden für sie die Größe eines breiten, mächtigen Flusses hatte... und noch immer bestand dieser aus Strömungen.
Helle Bläuliche und grünliche Strömungen aus Magie flossen hier in unterschiedliche Richtungen, gaben der Materie an, wo sie zu sein hatte, korrigierten und manipulierten, wo es nötig war.
Lex suchte nach Fehlern, schwächen, doch an diesem Ort, sah sie keine. Magische Manipulationen hatten oft den Anschein bei genauerer Untersuchung, daß sie eben nicht so gehörten, daß jemand sie künstlich erschaffen hatte, doch hier.... es war einfach richtig, als ob es so gehörte.
Es war eine Erweiterung des Raumes, als ob jemand eine Seifenblase aufgeblasen hätte und dem Universum gesagt hätte, es gehöre so. Aber das WIE war irgendwie noch tiefer in der Struktur verankert.
"Wenn ich noch tiefer gehe, dann laufe ich gefahr mich in dieser Struktur zu verlieren.... ich muss auftauchen und mich weiter umsehen"
Es kostete Lex viel Selbstbeherrschung den Fluss zu verlassen und nach oben zu steigen, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, sie würde förmlich nach oben getragen.
Eines wußte sie nun mit Bestimmtheit; dieser Raum war ein wahres Meisterwerk. Hier war keine Kraft nötig ihn aufrecht zu erhalten, keine Energiespeisung von außen oder innen. Dieser Raum war einfach da.
Wieder fand sie sich vor der Wand und strecke ihr Bewußtsein weiter aus, diesmal mußte sie den umgekehrten Weg wählen, weiter hinauf steigen.
Sie erhob ihren Geist um den Raum zu verlassen, sah sich, Aurelius der Abwechselt sie und dann die Tür beobachte. Sie versuchte die Struktur der Wand und der Decke zu durchdringen, doch das feingewebte Tuch der Struktur lies ihren Geist nicht passieren.
"Gut, wenn ich es nicht durchdringen kann, vielleicht kann ich wenigstens eine Blick erhaschen, was dahinter liegt"
Abermals fokussierte Lex die leuchtende Wand vor ihr, diesmal mit dem Ziel etwas dahinter zu erkennen.
Sie richtete ihren Blick in Richtung Bug, zum Herzen des Schiffes.
Die Wand vor ihr begann sich zu bewegen, wölbte und dehnte sich, schien du einem wehenden Vorhang zu werden, der sich öffnete und einen Blick frei gab.
Lex sah einen Raum, einen hellen leuchtenden Raum: der Raum ist vielleicht vier auf vier Meter groß, besitzt ein Stockbett, einen großen Schrank, zwei Truhen und zwei Kommoden, auf denen jeweils eine Waschschüssel und ein Krug steht. An der Tür steht ein Mann mit Schwert und Schild, er scheint wache zu halten. In der Mitte des Raums sitzt eine Frau am Boden, sie blickt Lex tief in die Augen und in ihre Seele. Lex sieht ihr eigenes Astrales Spiegelbild, sie sieht sich so, wie sie und was sie wirklich ist........

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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Lex » So 13. Jun 2010, 19:10

Begeistert folgt Lex den arkanen Windungen und lässt sich von den Strömen tiefer ins Innere der Struktur tragen. Noch nie hatte sie etwas Vergleichbares gesehen. Ein wenig erinnerte sie diese Perfektion an magische Wesen, wie Feen oder Naturgeister. Sie bestanden einfach aus reiner magischer Energie, ohne daß jemand diese erschaffen oder aufrechterhalten musste.

Dann versuchte sie, auf die andere Seite des Raumes zu sehen und den Rest des Schiffes anzuschauen. Sie bemüht sich, die leuchtende Wand zu durchdringen, doch es geht nicht. Wieder und wieder stemmt sie sich dagegen, doch vergebens.
Dann blickt sie in Richtung des Zentrum des Schiffes, langsam öffnete sich ein Durchlass, ein feiner Vorhang, der sich teilt. Doch, was war das?! Sie selbst, ihre Kajüte und Aurelius?? Warum konnte sie nicht weiter sehen? War sie von einer magischen Barriere umgeben, die wie ein Spiegel wirkte, als Schutz für das Schiff und die anderen Passagiere?

Sie bemerkte ihre Aura und die bunten, öligen Schlieren darin. Besonders der Arm und ihre Stirn waren so überlagert, daß ihre eigene Aura in diesem Bereich nicht mehr zu sehen war. Ein Schauder durchfuhr sie und sie wandte sich ab. Beim Blick auf Aurelius stellte sie fest, daß seine Aura löchrig wirkte. Gesundheitlich schien er in Ordnung zu sein, seine Lebenskraft war wohl nicht das Problem. Vielmehr schien es seiner magischen Energie an Substanz zu fehlen. Ob sie ihn einmal darauf ansprechen sollte?

Lex beendete ihr Ritual und kam langsam wieder in ihrem stofflichen Körper zu sich. Ein paar Mal blinzeln und die Welt sah wieder normal aus. Sie versuchte, Aurelius von ihrer Beobachtung zu erzählen, aber das Ganze war schwer in Worte zu fassen. "Es ist eine künstlich geschaffene Struktur, MUSS es ja sein. Es ist schließlich ein Schiff. Aber die Art und Weise, WIE es erschaffen wurde, ist nicht nachvollziehbar. Na ja, in einem langen, aufwändigen Ritual vielleicht. Aber so..." Sie seufzte. "Es ist schon spät, wir sollten schlafen gehen."

Sie betten sich in ihre Kojen und der nächtliche Ausflug verlangt schnell seinen Tribut. Schon nach wenigen Momenten hört Lex tiefe, gleichmäßige Atemzüge aus Richtung Aurelius. Auch ihre Glieder werden schwer und langsam döst sie ein. Doch richtig tiefer Schlaf will sich nicht so recht einstellen. Immer wieder wird sie kurz wach, wälzt sich herum und döst erneut weg. Nach drei Stunden unruhigen Schlafs wird sie erneut wach und beschließt: "So, jetzt reicht´s! Dann steh ich eben auf..."
Sie rappelt sich hoch, setzt sich auf die Bettkante und reibt sich die Augen. Noch ein wenig Gähnen und Strecken, dann kann´s losgehen. Waschzeug und frische Kleidung herrichten, fein machen, Haare kämmen, fertig.

Von Aurelius ist immer noch das Gleiche zu hören. Tiefe Atemzüge. Sie beugt sich zu seinem Ohr hinunter und flüstert: "Aurelius? He, Aurelius? Ich gehe mich ein bißchen auf dem Schiff umschauen."

Leise verlässt sie die Kajüte. Der Flur ist still und verlassen. Sie spaziert in eine Richtung los und schaut, wo sie dabei hinkommt. Als sie an den anderen Kajüten vorbeigeht, fällt ihr ein, daß alle mit Namen versehen sind. Hmm, was steht wohl an der Tür der beiden Gestalten mit den Kapuzenmänteln? Sie beschließt, einen Blick zu riskieren. Und dann könnte man ja mal schauen, ob hier in der Messe noch was zu essen steht...
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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Mac von Eiver » So 13. Jun 2010, 21:27

Lex ging an den Türen im Flur vorbei und betrachtete die Namensschilder:
Ihnen gegenüber "Gustav", daß mußte Gustav von Gernlingen sein. Daneben den Gang Richtung Messe "Boris" und ihm gegenüber und neben ihnen "Gorgis, Gemat, Lavislav", daß mußten die Venzula-Brüder sein.
Die nächsten Türen hatte ebenfalls goldene Schriftzeichen auf der Tür, daß mußten die Beiden sein, scheinbar teilten sie sich kein Zimmer.
Lex ging zuerst zu der Tür, auf ihrer Seite des Schiffes und sah sich den Namen an "Alisdra", wie bei den anderen Türen, keine weitere Bezeichnung, nur ein Name.
Sie wollte sich gerade zu der anderen Türe drehen, da bemerkte sie die Schatten, doch es war zu spät.
Ihr linker, gesunder Arm wurde ihr schmerzhaft auf den Rücken bis zwischen die Schulterblätter gedreht, eine andere Hand hielt ihr den Mund zu, daß kein Laut über die Lippen dringen konnte und ihr Schrei, eine Mischung aus Überraschung und Schmerz, in ihrer Kehle erstrickte.
Lex`s Angreifer, von geringere größe als sie, aber enormer Kraft dreht sie Richtung der Treppe die zum Deck führte, ein schmerzhafter Tritt in eine der Kniekehlen lies sie auf den Boden sacken, doch noch immer hielt sie der Angreifer fest in Griff und den Mund verschlossen.
Vor ihr erhob sich eine der Personen mit Kapuze und Lex zweifelte nicht, daß ihr Angreifer die zweite war.
Wo waren sie hergekommen? Sie waren so schnell und leise gewesen, daß Lex sie keinen Augenblick bemerkt hatte. Entweder waren sie elfisch oder hatten entsprechende Zauber zur Verfügung, womöglich beides.
Ihr Gegenüber war von schlanker Gestalt, den die Kleidung lag stellenweise so eng am Körper an, als sei es eine zweite Haut. Sie war elegant mit Silberfäden durchwebt, welche wunderschöne Ornamente und Zeichen bildete, die Lex unbekannt waren. Um die Hüften trug sie einen silbernen, schlanken Gürtel, an dem zur linken und zur Rechten ein verziertes Schwert in einer dunkelgrünen, schuppigen Scheide hing. Aufgrund der Beschaffenheit der Kleidung konnte Lex erkennen, daß die Person eine Frau sein mußte.
Sie hatten den Kapuzenmantel zurückgeworfen, doch die Kapuze selbst noch immer über den Kopf gezogen.
Im Licht der Lampen konnte Lex jedoch das Gesicht deutlich erkennen.
Sie war von einer Schönheit, welche man nur Elfischen zusprach: ein wenig unnahmbar, überirdisch, gleichzeitig reizend, doch auch abschreckend.
Doch es war keine normale Elfe. Ihr Gesicht war wie schneeweißer Marmor, die Lippen dunkel gefärbt und die Haare von einer metallischen, hellblauen Farbe. Sie war Schön, doch von einer so kalten Schönheit, daß es Lex zwangsweise fröstelte, vorallen wenn sie in ihre Augen blickte.... diese Eisblauen, kalten Augen.
Wenn die Augen wirklich ein Spiegelbild der Seele waren, war die Seele dieser Elfe so kalt, wie ein Gletscher.
In der Hand der Elfe erblickte Lex auf einmal einen silbernen Dolch, sie war nicht sicher, ob sie ihn gerade erst gesehn hatte, oder ob er nicht aus dem Nichts heraus entsprungen war. Diesen Dolch fühlte Lex nur an der Kehle, als die Elfe flüsterte.

"Was haben wir hier? Ein Menschenmädchen. Haben deine Eltern dir nicht beigebracht, daß man nicht an fremden Türen schnüffeln soll? Bei uns lernen Kinder das schon sehr schnell und dann lernen sie, wie man sich nicht erwischen läßt, sonst lernen sie bald gar nichts mehr"
Der Dolch drückte stärker gegen Lex Kehle und sie konnte spüren, wie höllisch scharf er war.
Hinter sich konnte Lex die Stimme ihres Angreifer hören, ganz nah, als ob seine Lippen direkt neben ihrem rechten Ohr wär.... seine Lippen? Nein, die Stimme gehört definitiv auch einer Frau!
"Soll ich ihr den Arm brechen Herrin? Oder wollt ihr die Freude haben, ihr rotes Blut zu vergießen?"
"SCHWEIG DU NARRIN!" zischte die Elfe, ihre Stimme war nicht lauter geworden, aber der Ton war schneidender als die Klinge in ihrer Hand. Dann fuhr sie fort:
"Willst du mit denen Ärger bekommen? Auf ihren Schiff? Ich riskiere nicht unseren Auftrag zu gefährden wegen eines so kurzen Vergnügens! Sie gehört nicht zu denen und ist dem Tod geweiht, daß konnte ich erkennen, als sie zum ersten Mal erblickte, aber es wird einen Grund geben, daß sie an Bord ist!
Hör mir zu Menschling, du wirst nie wieder vor unseren Türen innehalten, verstanden?"
Lex versuchte zu nicken, doch es viel ihr schwer, durch den Griff, in dem sie noch immer steckte. Doch die Elfe hatte es scheinbar erkannte und nickte ebenfalls - augenblicklich war Lex frei.
Die Elfe, einem Schatten gleich schwebe förmlich an Lex vorbei und verschwand in ihrer Kajüte, als ihre Türe zufiel, konnte Lex hören, wie auch die Türe hinter ihr zufiel und sie war allein im Gang.
Sie erhob sich eilens, den sie hatte keine Lust herauszufinden, ob die beiden sie nicht beobachteten um zu sehn, daß sie wirklich nicht vor ihren Türen innehielt.
Sie taumelte, noch etwas benommen von dem schmerzhaften Angriff in Richtung Messe, sie brauchte etwas zu Essen und vielleicht etwas zu trinken auf den Schreck.

Am Ende des Ganges öffnete sie die linke Tür und betrat die Messe.
Der Raum war, wie konnte es anders sein, größer als man ihm zutrauen würde; vielleicht neun Schritt lang und fünf breit. In die ganze Wand gegenüber der Tür und zur Linken waren große Fenster eingelassen, so nah aneinander, daß es beinahe wie ein großes Fenster wirkte. Doch leider war es noch Dunkel und so konnte Lex nicht erkennen, was man sehen würde, wenn man hindurchblickte... wahrscheinlich Wasser.
Beinahe mittig des Raumes, mehr der Türseite gewandt befand sich ein langer Tisch mit gepolsterten Stühlen, nur die Stirnseiten waren unbestuhlt. Unterhalb der Fensterreihe befand sich ein weiterer, schmaler Tisch, der die ganze Wand entlang lief.
Neben einen Stabel von Tellern, Suppentellern und Schüsseln fand man hier eine ganze Reihe von Besteck. Zu Essen fand man hier sechs Terrienen mit unterschiedlichen Suppen und Eintöpfen, dazu Platten mit Kalten Braten, gebratenen Fisch und Teigschiffchen mit Belag. Körbe mit Broten und Gläser mit Aufstrich fand man hier, ebenso wie Schüsseln mit warmen Gemüse, Knödeln, Nudeln, sowie Salate und verschiedene Soßen für alles, was da war. Auch Süßspeisen waren vorhanden; neben Mehlspeisen, Kuchen und Gebäck, auch einige Teller mit Früchten. Dazwischen eine Schüssel mit einer milchigen Flüssigkeit, in der kleine, fast durchsichtige Kügelchen schwammen, die an Fischeier erinnerten.
Auch an Getränken gab es eine reichliche Auswahl von Karaffen mit Weinen, gezuckerten Wasser, ein Faß mit Met und Bier, sowie Kannen mit Tee und Kaffee.
Der Raum wurde von mehreren Lampen an den Wänden erhellt.
Doch Lex war nicht allein, es befanden sich noch drei Matrosen im Raum, die gerade einen Happen aßen und nebenher in Büchern blätterten.
In dem Moment wo sich Lex im Raum umsah, sagte gerade einer "Ist schon bald morgen, denke es wird bald Frühstück geben" Einen Moment später roch Lex gebratene Eier, Speck und frisches Brot.
Scheinbar hatte der Seemann recht, den durch die Fenster zeigten sich einige Minuten später am Horizont die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, die über das Meer glitten und die Wolken am Himmel färbten.

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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Lex » So 13. Jun 2010, 22:18

Im dunklen Flur erreichte Lex die Türen der Fremden. "Alisdra", das klang auch fremdländisch. Was - sie zuckte zusammen: Kaum hatte sie die Gestalt bemerkt, wurde ihr auch schon schmerzhaft der Arm verdreht. Panisch rang sie nach Luft! Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie hatte doch gar nichts getan!
Wenn diese Elfen, oder was auch immer sie waren, so viel Wert auf Privatsphäre legten, sollten sie auf Namen an der Tür verzichten, zur Hölle nochmal! Doch sie entschied sich, in diesem Moment besser die Klappe zu halten...
Anscheinend hatten sie irgendeinen wichtigen Auftrag. Das würde sie sich im Hinterkopf behalten, falls sie den beiden noch einmal über den Weg lief.

So schnell wie die beiden aufgetaucht waren, verschwanden sie auch. Zittrig kam Lex wieder auf die Beine und atmete ein paar Mal tief durch. Auf wackeligen Füßen setzte sie ihren Weg zur Messe fort. Was hatte die Frau gerade gesagt?! Erst nach und nach realisierte sie es. "Sie ist dem Tod geweiht", das waren ihre Worte. Konnte das wirklich wahr sein?!? Oder hatte sie das eher im übertragenen Sinne gemeint?

Natürlich war sie sich der chaotischen Verseuchung bewusst. Gemeinsam mit drei Magiern und zwei Heilern hatte sie versucht, sie wieder loszuwerden. Doch im Gebiet der Nordallianz hatten sie nicht genug Energie aufbringen können und sie hatten auf der Flucht auch nicht genügend Zeit gehabt. Was oder wen würde es brauchen, um das zu schaffen? Einen Großmeister? Mehrere?? Grübelnd betrat sie den großen Saal und schaute sich um. Am Buffet nahm sie sich ein paar Bissen von verschiedenen Platten, die interessant aussahen, goß sich noch ein Glas Tee ein und setzte sich in eine ruhige Ecke.

Gedankenverloren aß sie ein paar Bissen und stocherte in den Resten herum. Es schmeckte gut, doch sie war nicht wirklich bei der Sache. Sie lehnte sich zurück. Dann wärmte sie sich die Hände, ähm, nun ja, eine Hand, am Teeglas und schaute durch die Fenster dem Sonnenaufgang zu.
"Gods play with the fates of men. We play and are played and the best we can hope for is to do it with style."


Lord Vetinari
Patrician of Ankh-Morpork

Mac von Eiver
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Re: Die Trammeljanische Akademie zu Silberfels

Beitrag von Mac von Eiver » Mo 14. Jun 2010, 20:41

Während Lex den herrlichen Sonnenaufgang beobachtete kamen einige Männer in die Messe; sie trugen weiße Mützen und Schürzen. Sie räumten Teile des Buffets ab und kehrten nach kurzer Zeit wieder zurück um neue Speisen aufzulegen: Spiegeleier, Rühreier, gekochte Eier, gebratenen Speck, Aufschnitt, Käseplatten, Haferbrei, Marmeladen und Frische Brötchen.
Am Ende brachten sie neue Kannen mit heißen Getränken, Wasser und drei kupferne Kannen, welche sie etwas abseits stellten.

Lex betrachtete sie neugierig, den die Kannen waren graviert jeweils mit den gleichen Schriftzug:
"Für den Käpt`n allein! Für den morgen danach mit neuen Passagieren - deine Jungs und Mädels von der Lemura"

Einer der Seemänner hatte bemerkt, daß Lex die Kannen neugierig musterte und sprach sie an:
"Schöne Kannen nicht? Haben wir ihr geschenkt, jeder hat was dazu beigesteuert, sie is wirklich die Beste!"
"Aye, das is wahr" stimmte ihm ein anderer Seemann bei

Lex blickte den Seemann an, dann wieder die Kannen: "Und der Schriftzug?"

"Hahaha" lachte der Seemann "wir transportieren ja meist Schüler nach Silberfels und viele sind magiebegabt. Mindestens einer wird IMMER neugierig auf das Schiff und schnüffelt rum. Der Käpt´n kann dann meist nicht gut schlafen und ist am nächsten Morgen etwas.... mufflig"

"Eigentlich sind die Kannen ein wenig eigennützig" meinte der andere Seemann "den der Käpt`n braucht unmengen von Kaffee, wenn sie schlecht geschlafen hat um wieder besserer Laune zu werden. Früher hat sie uns immer alles weggesoffen"

Ehe Lex etwas sagen konnte, ging die Tür auf und Kapitän Gwendura betrat die Messe.
Sie trug ein schwarzes Nachthemd und ihren Hut, die Füße steckten in Pantoffeln. Letzteres milderte ihre Erscheinung, den der Gesichtsausdruck hätte wahrscheinlich einen Basilisken versteinern lassen; die Haut war blass wie von einem Untoten, die Augen unterlaufen, die Mundwinkel grimmig verzogen. Ihr braunes, lockiges Haar quoll unter dem Hut hervor und fiel über die Schultern bis zur Hälfte des Oberarms.
Jeder der Seemänner duckte sich in seinen Teller oder trank aus seiner Tasse, keiner schien auch nur zu wagen den Käpt`n anzusehen, doch Lex konnte erkennen, daß sie sich mächtig zusammenreissen mußten um beim Anblick des Käpt`ns nicht zu lachen.
Gwendura schlurfte, wobei die Hilfsköche ihr eilens aus dem Weg gingen, zum Buffet und griff sich die erste Kupferkanne, setzte sie an die Lippen und trank die dampfende Flüssigkeit in einem Zug aus.
Dann murmelte sie etwas vor sich hin, es hörte sich sehr mürrisch an und Lex konnte nur nur verstehen "..... immer das Selbe.... verdammter Alarm.... die Spinnen komplett.... ". Sie setzte die Kanne ab und griff zur Zweiten und trank auch diese aus.
Als sie die zweite abgesetzt hatte, griff sie sich die dritte Kanne und ging Richtung Tür.
Sie öffnete sie und drehte auf einmal ruckartig den Kopf Richtung Lex.
Es kam Lex unendlich lange vor, daß Gwendura sie anblickte, als ob der Käpt`n etwas suchen würde oder sich nur vergewissern würde, von etwas, was sie wußte.
Wußte sie, daß Lex gestern den Raum untersucht hatte und tiefer ins Innere des Schiffes sehn wollte? War Lex "schuld" daran, daß der Käpt`n nicht gut geschlafen hatte und war diese deswegen nun schlecht auf sie zu sprechen?
Was dann jedoch kam, damit hatte Lex nicht gerechnet: Gwendura lächelte sie an. Es war ein herzliches, freundliches und warmes Lächeln und als ob sie Lex Gedanken gelesen hatte sagte sie: "Keine Sorge"
Doch dann verging das Lächeln und sie blickte auf Lex Arm und die Bandage am Kopf und sie sagte weiter: "aber damit solltest du mal zum Arzt gehen, sieht ja nicht schön aus".
Gwendura wandt sich wieder der Tür zu, ging hindurch und schloss die Tür.
In diesem Moment brachen die Seemänner in schallendes Gelächter aus, als sie sich beruhigt hatten, sagte der eine von ihnen: "Es ist wirklich bei jeder Reise das selbe, wenn jemand neues dabei ist und wenns nur EINER ist. Ganz schlimm wars einmal, als wir eine ganze Gesandtschaft von Priestern am Bord hatten. Ich glaub, während der Fahrt hat sich der Käpt`n fast nur von Kaffee ernährt und ich sags euch, die war vielleicht schlecht drauf. Aber heute gehts sogar, nach zwei Kannen ein Lächeln, dann ist sie nach drei weiteren wieder ganz die Alte. Aber was anderes, wenn sie sagt, ihr solltet mal zum Arzt, dann solltet ihr das machen. Unser Arzt, der Paul, hier am Bord ist ein ganz guter. Nicht das es Eitert oder so"
Zuletzt geändert von Mac von Eiver am Mo 14. Jun 2010, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.

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